Ethnografischen Zentrums
Philosophie des Projekts
Ziel des Ethnografischen Zentrums im Leuchtturm von Maspalomas ist das Sichtbarmachen der Handwerksberufe und deren Werke im Gesamtzusammenhang der Geschichte Gran Canarias. Um dieses Zentrum mit Inhalten auszustatten, wird auf die reiche und vielfältige handwerkliche Produktion zurückgegriffen, die in den Beständen der FEDAC vorhanden ist sowie auf deren dokumentarischen Fundus (Veröffentlichungen, Fotografien, Ton und Videoaufnahmen usw.). Zum anderen sollen alle in externen dokumentarischen Quellen vorhandenen Informationen zu den Handwerksberufen gesammelt werden, mit besonderem Schwerpunkt auf den Schriftstücken, die von Reisenden hinterlassen wurden, von denen die Kanarischen Inseln besucht und die unterschiedlichen auf der Insel ausgeübten Handwerksberufe beschrieben wurden.

Geografischer und historischer raum
Auch der geografische und historische Raum, in den Leuchtturm, Dünen und Lagune von Maspalomas eingebettet sind, und der vor Kurzem in der Kategorie historische Stätte als geschütztes Kulturgut ausgewiesen wurde – unter anderem deswegen, weil Christoph Kolumbus hier auf seiner vierten Reise nach Amerika anlandete, um sich mit Trinkwasser und Brennholz für die Überfahrt zu versorgen – findet natürlich seinen Platz im Museumskonzept des Zentrums, damit es den Besuchern ermöglicht wird, einzuordnen, wo sie sich befinden.
Das Projekt Auch der geografische und historische Raum, in den Leuchtturm, Dünen und Lagune von Maspalomas eingebettet sind, und der vor Kurzem in der Kategorie historische Stätte als geschütztes Kulturgut ausgewiesen wurde – unter anderem deswegen, weil Christoph Kolumbus hier auf seiner vierten Reise nach Amerika anlandete, um sich mit Trinkwasser und Brennholz für die Überfahrt zu versorgen – findet natürlich seinen Platz im Museumskonzept des Zentrums, damit es den Besuchern ermöglicht wird, einzuordnen, wo sie sich befinden.
Das Projekt steht im Rahmen einer sehr aktuellen Tendenz, nämlich der Schaffung kultureller Räume in Ergänzung zum Angebot des Sonnen- und Strandtourismus, wobei aber auch eine andere Lücke in den Museen und Kulturzentren von Gran Canaria geschlossen wird: die verschiedenen historischen und noch überdauernden handwerklichen und kunstgewerblichen Produktionen der Insel zu zeigen. Das solche Projekte möglich und erfolgreich sind, zeigt sich in verschiedenen Gemeinden, wo die Einrichtung kleiner Museen und Besucherzentren dem kulturellen und wirtschaftlichen Leben des Ortes zu Aufschwung verholfen hat. Der Leuchtturm von Maspalomas befindet sich im touristischen Epizentrum der Insel. Hier wurden in den 60er Jahren des 20. Jh. die ersten touristischen Infrastrukturen geschaffen, die dann stetig wuchsen und sich ausbreiteten. Vom ersten Vorhaben an, dem in den frühen 60er Jahren begonnenen Maspalomas Costa Canaria, hat der Tourismus die Wirtschaft des Südens der Insel vereinnahmt, konzentriert an der Küste und dem unmittelbar dahinter liegenden Land.
Trotz dieses Vorherrschens der Touristikbranche verfügt der Süden nicht über ein angemessenes Kulturangebot, mit dem das Gesamtangebot für Urlauber mithilfe des historischen Erbes ergänzt und aufgewertet werden könnte. Das Vorhaben dieses Zentrums ist eine erstklassige Gelegenheit, das im Süden der Insel dominierende Angebot des Sonnen- und Strandtourismus zu ergänzen und den Besuchern die besonderen Gegebenheiten der jüngeren Geschichte der einheimischen Gesellschaft näherzubringen, zu der häufig kein Kontakt entsteht.
Hintergrund
Ursprung des Ethnografischen Zentrums ist die Initiative der FEDAC im Leuchtturm von Maspalomas eine Einrichtung ethnografischer Zielsetzung zu schaffen, mit Sälen für die ständige Ausstellung ethnografischer Materialien und Information, einem Geschäft für Kunsthandwerk der Insel Gran Canaria, einer Touristeninformation, externer Beschilderung und Gartenanlagen – als ständige Elemente – sowie Werkstätten für Kunsthandwerk, Vorführungen traditioneller Handwerksberufe und temporäre Ausstellungen. Der Schwerpunkt des Zentrums liegt somit in der Behandlung aller Themen, die grundsätzlich im Zusammenhang mit der Ethnografie, der Ethnogeschichte und den Volkstraditionen der Insel Gran Canaria stehen. Zur Umsetzung dieser Ideen sieht das ursprüngliche Projekt der FEDAC die Behandlung des folgenden Themenkreises durch die Einrichtung vor: Der Leuchtturm von Maspalomas, geohistorische Aspekte der Insel von prähispanischer Zeit an bis in die Gegenwart, traditionelle Lebensweisen kontextualisiert über die traditionellen Handwerksberufe. Alle diese museografischen Elemente müssen zudem in kohärentem Zusammenhang mit der bereits im virtuellen Museum der FEDAC vorhandenen Information stehen oder gebracht werden.
Ausgehend von diesen Prämissen und nach Analyse der vorhandenen Räumlichkeiten wurde die Idee für das Zentrum unter Einhaltung der wesentlichen vorher definierten Vorgaben konzipiert. Diese wurden allerdings an die räumliche Gestaltung und Verfügbarkeit im Gebäude angepasst. Darüber hinaus sollte eine Verbindung hergestellt werden zwischen den Inhalten des Zentrums und dem Gebäude, in dem es untergebracht ist, denn dieses Element des kulturellen Erbes ist schon für sich genommen ein museologisches Objekt.
Zielvorgabe
Ziel des Zentrums ist es, das auf Gran Canaria im Rahmen der Kultur der Insel entwickelte handwerkliche Schaffen bekannt zu machen, wie es sich vom Zeitpunkt der Eroberung bis zur Transformation der traditionellen Gesellschaft der Insel, die auf einer vom Primärsektor geprägten Wirtschaft basierte (land- und viehwirtschaftliche Produktion sowie Fischerei), in eine hauptsächlich vom Dienstleistungssektor beherrschte Gesellschaft, mit dem Tourismus als Dreh- und Angelpunkt, ausbildete, womit ein Strukturverlust der traditionellen Welt einherging.
Das Zentrum artikuliert sich über die Sicht der Reisenden, die diese in ihren Schriften über die Insel und deren Bewohner niedergelegt haben, von der Antike an bis in jüngere Zeit, wobei insbesondere auf den Zeitraum zwischen dem 15. Jh. und dem 20. Jh. eingegangen wird. Dazu wurden alle Referenzen herangezogen, die auf Berufe Bezug nehmen, bei denen die handwerkliche Arbeitsweise überdauert hat und die sich damit in die materiellen Kulturgüter der traditionellen Kultur der Kanarischen Inseln einreihen. Über neun Ausstellungsräume entwickelt das Zentrum ein Konzept, das es dem Besucher ermöglicht, sich der Welt des Handwerks in Gran Canaria zu nähern. Die hauptsächliche Grundlage dafür sind die Untersuchung, das Wiederauffinden und die Entwicklung einheimischer Kulturelemente, insbesondere hinsichtlich der Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung handwerklicher Berufe, wofür sich die FEDAC seit mehr als einem Jahrzehnt einsetzt.